Pagespeed
als Rankingfaktor
Wie
viel Einfluss hat der Pagespeed auf die Rankings (Platzierungen)?
Was ist ein guter Pagespeed?
Wie kann man den Pagespeed selbst messen?
Wie
kann man den Pagespeed selbst verbessern?
Definition: Pagespeed
Die Pagespeed (auch: Ladegeschwindigkeit) gibt die Zeit an, die eine Website
benötigt, um vollständig zu laden und dem Nutzer alle Inhalte anzuzeigen.
Bereits seit einigen Jahren ist die Pagespeed ein wichtiger Rankingfaktor bei
Google. Das Ranking stellt die Rangfolge dar, in der die Suchmaschine die
verschiedenen Treffer auflistet. Je höher der Rang, desto weiter oben erscheint
eine Website in den Suchergebnissen - und desto wahrscheinlicher ist es, dass
ein Nutzer die Website anklickt.
Wodurch ergibt sich die Pagespeed der
eigenen Seite?
Für die Ladegeschwindigkeit sind drei Bereiche entscheidend:
- Server
- Website
- Nutzer
Der Server eines großen professionellen Hostinganbieters ist in der Regel
ausreichend schnell. Einige Anbieter werben mit besonders guten Antwortzeiten.
Darüber hinaus sind in diesem Bereich vor allem feine Einstellungen relevant,
z.B. die genutzte PHP-Version.
Für Webmaster ist vor allem der zweite Bereich interessant: die Infrastruktur
der eigenen Website. Code, Bilder und Scripte sind drei wichtige Faktoren für
die Ladegeschwindigkeit. Reiner Text ist meist unproblematisch, wirkt jedoch
ohne Auflockerung oft unfreundlich und anstrengend.
Für den Rankingfaktor spielt darüber hinaus der Nutzer mit seiner eigenen
Technik eine wichtige Rolle. Eine langsame Internetverbindung führt zu einer
schlechten Pagespeed, ohne, dass der Webmaster darauf einen Einfluss hätte.
Veraltete Browser oder defekte Plugins können die Ladezeit verlangsamen. Die
tatsächliche Pagespeed schwankt von Nutzer zu Nutzer. Webmaster sind gut
beraten, bei der Optimierung nicht nur an Nutzer mit schnellem WLAN zu denken,
sondern auch an Smartphone-Nutzer.
Wie kann man die Pagespeed messen?
Da Google mehr als 90 % aller Suchanfragen in Deutschland bearbeitet, ist es
sinnvoll, sich vor allem auf Googles eigene Tools zu stützen. https://developers.google.com/speed/pagespeed/insights/
misst die Pagespeed. Das
Tool errechnet einen sogenannten Speed Score, das die Ladegeschwindigkeit der
Website analysiert.
PageSpeed Insights zeigt darüber hinaus einen Optimization Score an. Das Tool
betrachtet dazu, wie gut oder schlecht die Website die "Best
Practice"-Empfehlungen von Google umsetzt. Diese Empfehlungen nicht nur
für den Rankingfaktor Geschwindigkeit, sondern auch für andere Faktoren
interessant.
Woher weiß ich, wie gut oder schlecht
der Pagespeed Wert ist?
PageSpeed Insights gibt neben dem Speed Score an, ob die eigene Website damit
schnell, durchschnittlich oder langsam abschneidet. Analog verhält es sich mit
dem Optimization Score. Eine gute Website besitzt einen Optimization Score von
mindestens 80. Ein Wert kleiner als 60 gilt als schlecht. Hier besteht
dringender Handlungsbedarf.
PageSpeed Insights liefert zudem Vorschläge, wie sich die Pagespeed verbessern
lässt. Webmaster sollten sich von schlechten Analyse-Ergebnissen deshalb nicht
entmutigen lassen, sondern die Verbesserungsvorschläge umsetzen. Protest ist
sinnlos: Google wird die Website ggf. trotzdem schlechter bewerten, egal wie
unfair jemand das findet.
Welchen Einfluss hat die Pagespeed auf
das Ranking der Seite?
Was genau als Rankingfaktor gilt und wie die einzelnen Faktoren gewichtet
werden, hält Google geheim. Google hat jedoch mehrfach bestätigt, dass die
Pagespeed ein solcher Rankingfaktor ist. Die eigene Pagespeed zu verbessern
kann somit einen wichtigen Beitrag zur Suchmaschinenoptimierung (SEO) leisten.
Die Pagespeed stellt nicht den wichtigsten Rankingfaktor dar. Google betont
immer wieder, wie bedeutsam die inhaltliche Relevanz ist. Eine sehr langsame
Ladegeschwindigkeit kann aber dazu führen, dass die Website
"bestraft" wird und ein schlechteres Ranking erhält.
In Bezug auf diesen Rankingfaktor lautet die Priorität deshalb, schlechte
Ergebnisse zu vermeiden und wenn möglich einen guten PageSpeed Score zu
erreichen. Theoretisch gibt es immer Möglichkeiten, die Pagespeed zu verbessern.
Ob der Speed Score 96 oder 97 beträgt, macht allerdings kaum einen Unterschied.
Wie hat sich die Bedeutung der Pagespeed
in den letzten Jahren entwickelt?
Im Jahr 2010 führte Google den Rankingfaktor für die Desktop-Suche ein. In den
letzten Jahren wurden mobile Geräte wie Tablets und Smartphones immer
wichtiger.
Für 2018 hat Google deshalb eine Änderung angekündigt: Der Rankingfaktor wird
auch für die mobile Suche gelten, wo die Ladegeschwindigkeit bislang nicht
berücksichtigt wurde. Die Änderung gilt ab Juli 2018.
Pagespeed als Conversion-Faktor
Warum ist die Pagespeed für die Webseitenbesucher essenziell?
Ein Rankingfaktor existiert nicht grundlos. Letztlich versuchen Google &
Co. damit, einen objektiven Maßstab für die Qualität und die Nutzerfreundlichkeit
einer Website zu finden. Der Rankingfaktor repräsentiert keinen abstrakten
Wert, sondern ist aus praktischen Gründen notwendig.
Die Pagespeed zu verbessern bedeutet, die Nutzerfreundlichkeit zu verbessern.
Wartezeiten sind beim Aufrufen einer Internetseite nicht mehr zeitgemäß. Unter
einer langsamen Ladegeschwindigkeit kann deshalb das Image einer Firma leiden,
der diese Website gehört.
Wie reagieren Nutzer auf eine langsame Ladegeschwindigkeit?
Viele Internetnutzer verlassen eine Website, die zu langsam lädt. Rund ein
Viertel wartet nicht länger als vier Sekunden. In diesem Zusammenhang gilt es
zu beachten, dass die ersten Sekunden für den Gesamteindruck der Website am
wichtigsten sind. Eine weiße Fläche erzeugt einen schlechten Eindruck.
Langsame Ladezeiten können letztlich zu einer niedrigeren Konversionsrate
führen. Die Conversionrate gibt das Verhältnis von Klicks und relevanten
Aktionen an. Wenn 100 Nutzer einen Onlineshop aufrufen, aber nur zwei etwas
kaufen, beträgt die Conversionrate 2 %. Eine schlechte Ladegeschwindigkeit
verringert die Wahrscheinlichkeit dafür, dass User genügend Geduld haben, um
Einkäufe zu tätigen oder Kommentare zu verfassen.
Wie können Webseitenbetreiber die
Pagespeed optimieren?
Webmaster sollten darauf achten, dass sie eine aktuelle PHP-Version benutzen.
Die Version ist oft im Kontrollbereich des Hostinganbieters einsehbar. Wer die
Pagespeed verbessern möchte, sollte die eigene Website regelmäßig mittels
Google PageSpeed Insights analysieren.
Durch reduzierte Grafiken lässt sich vor allem auf mobilen Geräten die
Pagespeed verbessern. Einige Wordpress-Themes und andere Systeme bieten
spezielle Optionen für mobile Nutzer. In einigen Fällen können Bilder für
mobile User mit einem Klick deaktiviert werden.
Auch Desktop-Nutzer profitieren davon, wenn Bilder nur so groß wie nötig sind.
Darüber hinaus lassen sich Grafiken mit einem Programm wie Photoshop oder Gimp
verschlanken: Metadaten können entfernt werden, ebenso unsichtbare
Bildinformationen. Obwohl niedrige Bildauflösungen die Pagespeed verbessern
können, dürfen die Bilder nicht unscharf wirken. Wenn das Bild allerdings nur
in der Seitenleiste benötigt wird und z.B. maximal 300 x 300 Pixel groß sein
soll, kann es vor dem Hochladen auf diese Größe skaliert werden.
Buttons und ähnliche Elemente sollte nicht als Bilddatei gespeichert werden,
sondern als CSS-Code. Der Code enthält weniger Informationen und kann dadurch
im Vergleich zu einem Bild die Pagespeed verbessern, ohne dass die visuelle
Darstellung leidet.
Das Caching ist eine beliebte Methode, um die Pagespeed zu verbessern. Beim
Server-Caching verbleiben die Informationen in einer Art Zwischenspeicher.
Zusätzlich können Daten über das Browser-Caching beim Nutzer gespeichert
werden, damit dessen Browser z.B. Bilder nicht jedes Mal neu laden muss. Für
beide Versionen des Cachings existieren spezielle Plugins, die die technische
Umsetzung übernehmen.
Umprogrammierungen stellen für viele Webseitenbetreiber eine Herausforderung
dar. Sie sind in einigen Fällen jedoch erforderlich, um die Pagespeed zu
verbessern. Wenn eine Performance-Analyse Hinweise darauf gibt, dass die
technische Grundlage der Website suboptimal ist, kann es sich lohnen, einen
professionellen Webprogrammierer zu beauftragen. Wer Wordpress oder ein anderes
CMS benutzt, kann testen, inwiefern sich ein Theme-Wechsel auf den
Rankingfaktor auswirkt.
Javascript zu reduzieren kann ebenfalls die Pagespeed verbessern. Da einige
Nutzer Javascript aus technischen oder Sicherheitsgründen blockieren, sollten
die Grundfunktionen der Website (wenn möglich) ohne Javascript auskommen. Wenn
die Website beim User Vertrauen erweckt, ist er später eher bereit, Javascript
zu aktivieren. Javascript lässt sich ebenso wie Bilder minimieren, um die
Pagespeed zu verbessern. Dies gelingt zum Beispiel mit den Tools Webpack und
Grunt.
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Herzliche
Grüße
Rüdiger
Vogel